WordRap mit Achim Untergasser
Achim Untergasser ist seit gut acht Jahren Schiedsrichter in Oberösterreich und derzeit im ÖFB Förderkader. Er erzählt uns im "WordRap" über seine Entscheidung Schiedsrichter zu werden und wie hoch die Anforderungen zum möglichen Aufstieg in den Elitebereich sind.
Du warst ja Fußballer. Wie und warum bist du zum Hobby "Schiedsrichter" gekommen?
Ich war 15 Jahre selber Spieler und musste verletzungsbedingt bereits im Alter von 21 Jahren die Fußballschuhe an den Nagel hängen. Da der Fußball schon seit Kindheit mein Leben prägte und mitbestimmte, wollte ich unbedingt beim Fußball bleiben.Als ich zufällig vor acht Jahren den Film „Referees at work“ sah, packte mich die Neugier und ich wollte ab diesem Zeitpunkt unbedingt Schiedsrichter werden.Der Film handelte von der Heim-EM 2008 in Österreich und der Schweiz und zeichnete erstmals die Tätigkeit der Referees auf.Ich war von diesem Film so begeistert und mir wurde das erste Mal bewusst, was so ein Schiedsrichter eigentlich alles in einem Spiel leisten und worauf er achten muss.Daraufhin meldete ich mich beim Schiedsrichterkurs an.
Ist der „Job“ des Schiedsrichters leichter, wenn man vorher Fußballer war?
Ich denke schon das es von Vorteil ist, soll aber nicht heißen, dass dies eine Grundvoraussetzung darstellt. Ich glaube aber schon, dass man sich in einigen Situationen leichter tut die richtige Entscheidung zu treffen, wenn man selber aktiv Fußball gespielt hat. Gerade wenn es um die richtige Zweikampfbeurteilung geht oder in kniffligen Szenen auch einmal die Emotionen eines Spielers richtig einzuordnen hat. Der Job als Schiedsrichter ist ein sehr intensiver Lernprozess und man entwickelt sich stetig weiter. Wenn man bedenkt, dass man 22 verschiedene Charaktere alleine auf dem Spielfeld managen muss, da ist von äußeren Einflüssen noch gar keine Rede. Auf jeden Fall eine ganz tolle Herausforderung.
Was ist dein Ziel oder sind deine Ziele?
Ich bin derzeit im ÖFB-Förderkader, dass ist die Vorstufe zur Bundesliga. Wenn man sich in diesem erlesenen Kreis befindet, will man natürlich auch in die Bundesliga aufsteigen, dass ist sportlich gesehen auch mein großes Ziel.
Was sind die Anforderungen an einen ÖFB-Förderkaderschiedsrichter?
Die Anforderungen sind vielseitig. Als ÖFB-Förderkaderschiedsrichter hat man fast die gleichen Anforderung wie ein Schiedsrichter der österreichischen Bundesliga. Ich trainiere zwei Mal pro Woche mit den Bundesliga-Referees mit, wöchentlich muss ein Regeltest absolviert werden, zudem haben wir mehrere Leistungstests (Laktattest, Lauftest), Schulungen und ein Trainingslager zu absolvieren. Wenn man sich also für diesen Weg entscheidet, ist es sicherlich mehr als nur noch ein Hobby.
Gibt es einen Unterschied zu den Beobachtungen im Landesverband?
Die Förderkader-Beobachtungen werden ausschließlich von den Bundesliga-Beobachtern durchgeführt. Der Unterschied liegt auch darin, dass einzelne Szenen bis ins kleinste Detail analysiert und gleichzeitig Lösungsvorschläge erarbeitet werden. Bei diesen Beobachtungen ist der Coachingeffekt ein ganz wesentlicher. Dies braucht es auch, damit man für die kommenden Aufgaben in der Bundesliga bestmöglich vorbereitet ist.
Wordrap:
Referee: benötigt jedes Fußballspiel und ist enorm wichtig
Fußball: die schönste Nebensache der Welt
Bundesliga: ist mein großes Ziel
Training: ist die Basis für Top-Leistungen
Deine Stärken: sehr zielstrebig und ehrgeizig
Deine Schwächen: ungeduldig
Vorbild: gibt es kein Bestimmtes
Nachwuchs: im Dezember freue ich mich riesig auf unsere kleine Tochter
Couchpotatoe: mag ich gar nicht
Lieblingssendung: gibt es keine, sehe allgemein selten fern
Kochen: ich lasse mich lieber von meiner Frau bekochen ;)
Familie: ist für mich das Wichtigste
Dort sehe ich mich in 5 Jahren: als Bundesligaschiedsrichter und glücklicher Familienvater
! ooe-schiri.at wünscht Achim ALLES GUTE für das Erreichen seiner Ziele !