Raimund Buch im Interview

Raimund Buch im Interview

In der Serie "Innviertler Eindrücke - Schiedsrichter hautnah" werden jeden Donnerstag und Sonntag Vorstandsmitglieder, Schiedsrichter und Beobachter aus der Schiedsrichtergruppe Innviertel in den Mittelpunkt gestellt. Dieses Mal stellte sich der ehemalige, sehr erfolgreiche FIFA-Assistent Raimund Buch den Fragen von Sebastian Aichner.

Kurzvorstellung

» Name: Raimund Buch
» Alter: 57 Jahre
» Beruf: Werbeberater BezirksRundschau Braunau
» Höchste Liga als Referee: Regionalliga; Assistent: FIFA
» Gruppenfunktion: Coach von Herbert Haslehner

Interview

Wann und wie bist du zur Schiedsrichterei gekommen?
Eigentlich zufällig durch Josef Breycha, mit dem ich 1988 einen HSR-Kurs besuchte. Der  Vortragende begeisterte uns damals so, dass wir beide uns sofort zum nächsten Schiedsrichterkurs anmeldeten. 

Was war dein absolutes Karrierehighlight als Referee?
Das Nachtragsspiel zwischen SAK Klagenfurt und dem GAK, im negativen gesehen. Was sich hier vor, während und nach dem Spiel - bedingt durch die Vorkommnisse im Vorfeld – abspielte, ist eigentlich nicht zu glauben. Im positiven Sinne das entscheidende Spiel um den Titel zwischen Vorwärts Steyr und den Rieder Juniors vor knapp 5.000 Zuschauern. 

Was war dein schönstes Erlebnis als Schiedsrichter?
Da gibt es einige schöne Erinnerungen wie etwa das BL-Derby (als Neuling in der BL) am alten Platz in Gilgenberg gegen Ostermiething. Oder mein Einsatz in Bayern, wo es in der vorletzten Runde im direkten Duell noch um einen Aufstiegsplatz in die Regionalliga für beide Teams ging. 

Jahrelang warst du auch als FIFA-Assistent in ganz Europa unterwegs. Was ist das Schöne daran oder gibt es vielleicht die ein oder andere Anekdote, die du uns aus dieser Zeit erzählen möchtest?
Hier fallen mir die Worte von Dietmar Drabek ein: "Wir haben das Privileg bei Auslandseinsätzen in Europa unterwegs zu sein, dabei die Möglichkeit sich etwas anzusehen und werden auch noch bezahlt dafür!". Dem kann ich nur zustimmen.
Anekdote: Bei einem UI-Cup Spiel in Rumänien mit Manfred Schüttengruber hatte es beim Anstoß um 15:00 Uhr knappe 40 Grad. Da stellte sich der vierte Offizielle (damals noch aus dem eigenen Land) in Badeschlappen und heruntergelassenen Socken an seinen "Arbeitsplatz". Als es ihm zu heiß wurde, setzte er sich dann noch in den Schatten; auf die Betreuerbank der Heimischen. In der Halbzeit teilte ihm der UEFA-Delegierte dann mit, dass er in der Kabine bleiben kann. Da war's dann kühler.

Seit Ende deiner aktiven Karriere warst du als Beobachter, bzw. bist als Coach für junge Talente aktiv. Was ist in deinen Augen bei solchen Funktionen besonders wichtig?
Hier geht es bei beiden Funktionen nicht um die eigene Person sondern um die des Schiedsrichters bzw. des Assistenten. Der Beobachter ist eigentlich ja im weiteren Sinne auch ein Coach, der das Spiel analysiert, bespricht, Verbesserungsvorschläge liefert und dabei halt eine Note (Beurteilung) vergibt. Beide möchten dabei dem jeweiligen Kollegen bzw. der Kollegin Hilfestellung für eine Weiterentwicklung leisten.

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